Lebensfreude, Lachyoga und Laughter Wellness mit Annelie

Sonntag, 14. Juli 2013

Gedanken zum Verhalten eines Kätzchens

Ein ganz normaler Wochentag, Sonnenschein, ich spritze wohlgemut die Sandstrasse, damit der Staub nicht meine Laune, Lunge und Möbel trübt. Der Strahl des Wassers geht die Strasse entlang Richtung meiner Nachbarin, die 7 Hunde besitzt.

Plötzlich - ich traue meinen Augen nicht - läuft ein kleines Kätzchen - vielleicht 8 Wochen alt, also sehr klein - vollkommen allein über die Strasse. Es scheint auch wohlgemut zu sein, denn es läuft recht flott, mit lustig aufgestelltem Schwanz und ohne auch nur im geringesten zu zögern. Und zwar genau auf das halbgeöffnete Tor zu, hinter dem, wie ich weiss, die Hunde der Nachbarin sind.

Mir bleibt vor Schreck beinahe das Herz stehen. Und wirklich, zuerst höre ich ein Knurren, dann ein Bellen und schon kommt auf die Strasse zurück ein fauchender, miauender, krallenausgefahrener kleiner Katzenknäuel mit 3 Hunden, die darüber herfallen.

Ich halte immer noch den Schlauch in der Hand, realisiere, dass der Wasserstrahl nicht weit genug geht, um die Hunde mit Wasser zu verjagen. Dann kommt Leben in mich und ich werfe den spritzenden Schlauch weg, renne los und schreie nach Leibeskräften auf die Hunde ein: "Carajo!", und "No, no!".

Die Hunde verdrücken sich tatsächlich, das kleine Kätzchen bleibt regungslos liegen. Ich hebe es auf und wickle es in mein Hemd ein. Es besitzt so viel Körperspannung, dass ich sofort weiss, dass es noch lebt. Mit dem Kätzchen im Hemd spritze ich die Strasse erst einmal fertig.

Alles Weitere ist schnell erzählt: ich nehme die Kleine zu mir und sie erholt sich schnell. Bald fängt sie zu schnurren an und nach einer halben Stunde versucht sie die ersten Schritte zu laufen, ein wenig hinkend.
Da ich vor einigen Wochen eine Katze verloren habe, habe ich einen Katzenplatz frei und es ist keine Frage, dass die Kleine bei uns bleibt. Für Fressen, Entwurmung, Schlafplatz (in meinem Bett) usw. ist gesorgt. Ein Name ist auch bald gefunden: Gioia.

Am Abend und in den nächsten Tagen denke ich nach: was hat diese kleine Katze vorgehabt? Warum, um Himmels Willen, ist sie frisch fröhlich zur Nachbarin hineingelaufen? Ohne Rücksicht auf eventuelle Gefahren? Hätte sie nicht wenigstens vorher ums Eck spähen können, ob die Luft rein ist?

Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr beeindruckt mich das Verhalten des Kätzchens, aber auch die Lösung der Geschichte. Wo immer Gioia hergekommen sein mag, sie hat wohl einen neuen Besitzer gesucht, weil der Platz bei Mutter und Geschwistern zu eng geworden war. Bei dieser Suche war sie sehr forsch und überhaupt nicht ängstlich, sondern geradezu zuversichtlich vorgegangen...mein Gott....sogar an den 7 Hunden wollte sie wohl vorbei.

Es ging nicht gut - oder doch? So klein das Kätzchen war, es hat sein Leben mit Krallen, Pfauchen und Zähnen verteidigt. Und dann war da jemand, der zu Hilfe kam und bei dem es Schutz und ein neues wunderbares zu Hause gefunden hat. Ich bin tief beeindruckt, von der Furchtlosigkeit, dem Tatendrang und der Zuversicht des Kätzchens. Und von der Rettung, die zur rechten Zeit da war (ich hätte auch 10 Minuten früher oder später die Strasse spritzen können).

Zufall? Wer will, mag es als das sehen, ich nicht. Ich sehe es als Musterbeispiel für Tatendrang und Mut - und die dazugehörige Unterstützung vom Universum. Diese Begebenheit macht auch mir Mut. Ich werde das Bild des kleinen Kätzchens, das so forsch über die Strasse gelaufen ist, niemals vergessen. Es bleibt für mich als Sinnbild bestehen, dass wir die Dinge nicht planen können, weil sie für uns geplant werden und dass es deshalb auch keinen Sinn hat, mit Ängstlichkeit an Dinge heranzugehen.



2 Kommentare:

  1. Ich finde deine Gedanken zu dieser Geschichte sehr inspirierend und mutmachend. Ich bin froh darüber, dass ihr euch gefunden habt. Und ich freue mich auf weitere Fotos von Gioia mit der "neuen" Familie. Mehr "Glück" hätte dieses Kätzchen gar nicht haben können.
    Liebe Grüße,
    Leonie

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    1. Gut, dass du mich dran erinnerst, dass wir Gioia wieder einmal fotografieren sollten, hahaha! Sie ist natÜrlich schon ein wenig gewachsen und Julian findet, sie sei "dick". Aber ja, es geht ihr gut und es ist auch lieb anzusehen, wie sie sich mit Olympia versteht, die sie wie eine Mutterkatze am ganzen Körper "putzt". Dann spielen sie auch wieder miteinander, wobei es recht grob zugehen kann.
      Danke für dein Kommentar

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